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TAIFUN TAIFUN • Die Unberührbaren
Roman von Dietrich von Oppeln

386 S. • € 18,90 (keine Versandkosten)
ISBN 978-3-943648-03-4
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Erschienen im LEMURIA-VERLAG
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Fragen und Anmerkungen zum Buch:
taifun@taifun-roman.de

Aus Kapitel 2

Das Projekt und sein Schöpfer
Pentagon, Washington, 2017

Brigadegeneral Professor Dr. Sober Coltrane, hochdotierter Wissenschaftler für geheime Spezialprojekte im Verteidigungsministerium und Sicherheitsberater der NSA, ärgerte sich. Seinem Missmut verlieh er durch heftiges Trommeln auf die Armlehne seines Krokodilledersessels Ausdruck.
Der Ärger kam aus seiner Ungeduld und dem Gefühl, seinem Ziel so nahe zu sein und die letzte Lücke zum Gelingen nicht schließen zu können.
Den ganzen Tag hatte er mit Telefonaten verbracht, aber nur beschwichtigende Antworten erhalten.
»Ja, Dr. Coltrane, wir tun, was wir können ...«
»Nein, wir wissen noch nicht, wo sie sind. Wir gehen jedem Hinweis nach. Wir bitten um Geduld.«
»Ja, er ist uns wieder entwischt. Er löst sich mitunter einfach in Luft auf. Ja, wir wissen, dass er der Schlüssel zu allem ist. Ja, wir haben wieder eine Spur.«
Coltrane schmiss den Hörer auf die Gabel und versenkte sich in sein »Kunstwerk«, an dem er nun seit so vielen Jahren arbeitete. Nach einigen Momenten verflog sein Ärger wieder.
Für ihn war dies hier die reine Schönheit. Es hatte etwas Erhabenes, fast Heiliges. Mit seinen Augen verfolgte er die glitzernden Bahnen auf dem blaugrün schimmernden Boden. Wenn alles zusammenstimmte, die letzten Geheimnisse gelöst, die letzten Teile eingefügt waren, dann würde hier etwas entstehen, das die Welt noch nicht gesehen hatte. Etwas, über das von der Wissenschaft seit Jahrzehnten spekuliert und gerätselt wurde. Was nie jemand vorher in die Praxis umsetzen konnte, was der Stoff so vieler Filme, Fernsehserien und Romane war. Er würde in die Geschichtsbücher eingehen als der größte Entdecker aller Zeiten.
Vor ihm lag es, sein »Mandala«.
Seine Bahnen waren aus einer seltenen und kostbaren Gold-Titanium Legierung, in die wiederum feine Fäden aus Silizium -Oxyd eigelegt waren. Sie bildeten ein Pentagramm mit seinen fünf Eckpunkten und den fünf Kreuzungspunkten, die wiederum ein regelmäßiges Pentagon, ein Fünfeck, bildeten. Dieses Pentagramm lag auf einer Platte aus dunkelgrünem Obsidian.
Auf den fünf Kreuzungen und den fünf Spitzen des fünfzackigen Sterns waren runde Platten aus einer Gold-Promethium-Verbindung eingelassen, die schwach leuchteten. Drei kleinere Platten befanden sich an Orten zwischen den Zacken und eine Platte in der Mitte des Fünfecks. Insgesamt waren es vierzehn Platten, alle aus demselben Material.
Der Raum war der geheimste Raum des riesigen fünfeckigen Gebäudes. Er befand sich unter dem großen Sitzungssaal des Verteidigungsministeriums, mehrere Stockwerke darunter, tief in der Erde.
In Coltranes Arbeitsraum konnte man nur durch die Kombination von Handlinien-, Gesichts- und Hautwiderstandskontrollen hineinkommen. Es war gewissermaßen ein großer Tresor.
»Mein Lab ...«, sagte Coltrane befriedigt und streckte sich.
Der Raum war so geheim, dass nicht einmal der Präsident wusste, wo er sich befand.
Coltrane schaute sich stolz um. Über zwanzig Jahre hatte es insgesamt gedauert, bis das alles hier eingerichtet war. Die verschiedenen Wissenschaftler, die Coltrane zu Rate zog, um das »MANDALA X«, wie der Codename des geheimen Projekts lautete, herzustellen, wussten nichts voneinander. Jeder arbeitete an Details ganz für sich. Diese wurden dann von anderen Wissenschaftlern und Ingenieuren nach bestimmten Vorgaben zusammengefügt, die wiederum den Sinn der Einzelteile nicht kannten.
Niemand wusste, woher die Detailpläne kamen, die Coltrane den Wissenschaftlern übergab.

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